Von Sadra Peter - Dülmener Zeitung

Dülmen. Normalerweise sind Schaulustige nicht gerade das, was Hilfsorganisationen bei ihren Einsätzen haben wollen - gestern aber war das genaue Gegenteil der Fall. Beim Blaulichttag informierten die Organisationen über ihre Arbeit und luden Interessierte zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Bei den Einsätzen, die sie auf dem Overbergplatz simulierten, nahmen sie sogar extra das Tempo raus - damit die vielen Besucher genau verfolgen konnten, was gerade vor ihren Augen passierte.
Mit lautem Martinshorn zum Beispiel fuhren Feuerwehr und Rettungsdienst vor.

Das Szenario: Ein verletzter Dachdecker musste mit der Drehleiter vom Dach der Overbergpassage gerettet werden. Hubert Sommer von der Feuerwehr erklärte in dem Zusammenhang, wie oft die Feuerwehr bei solchen Einsätzen Probleme mit Falschparkern hat - und mahnte, markierte Flächen für die Einsätze freizuhalten. „Das kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.“
Die Resonanz beim Blaulichttag war trotz des wechselhaften Wetters ausgesprochen gut, fasste Feuerwehrchef Uwe Friesen zusammen. Vor allem Familien mit Kindern nutzten den Sonntag für einen Ausflug zum Overbergplatz, der an diesem Tag als Parkplatz gesperrt war. Über das Wetter ärgerten sich die Organisatoren zwar - aber mussten es am Ende natürlich nehmen, wie es ist. „Bei unseren Einsätzen können wir uns das Wetter ja auch nicht aussuchen“, stellte Friesen fest. „Am Mittag gab es zwar fürchterlich viel Wasser von oben - aber man sieht ja, sobald der Regen nachlässt, sind alle ganz schnell wieder da.“ Manche suchten sogar freiwillig das Wasser - am Stand der DLRG, wo Interessierte das Tauchen ausprobieren konnten. Und die Hunde des DRK ließen sich vom Regen ebenso wenig abschrecken.
Die Hilfsorganisationen wollten beim Blaulichttag vor allem über ihre Arbeit informieren. So manch einer sei überrascht, was alles hinter einem Einsatz steckt. „Deshalb erklären wir bei den Vorführungen alles genau - zum Beispiel, welche Aufgaben die Polizei bei einem Unfall hat, welche die Feuerwehr, welche der Rettungsdienst.“ Anschaulich wurde das, als Feuerwehr und DRK zwei Eingeklemmte aus einem Unfallwagen befreiten. „Natürlich freuen wir uns auch, wenn es uns heute gelingt, Jugendliche für unsere Arbeit zu begeistern“, sprach Friesen wohl für alle Organisationen.