Von Ralf Repöhler - Dülmener Zeitung

Dülmen. Der zweite Abmarsch bereitet keinen Kummer. Im Einsatzfall ist die Feuerwehr Dülmen mit der Mindeststärke (15 Mann) innerhalb von 13 Minuten vor Ort. Hier wird ein sehr guter Wert erreicht. Probleme bereitet der Flächengemeinde Dülmen nach wie vor - vor allem tagsüber - der erste Abmarsch. Danach muss die erste taktische Einheit (neun Mann) acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein, eine weitere Einheit fünf Minuten später. Hier liegt Dülmen über ein Drittel hinter den Vorgaben.


Die Ausnahmegenehmigung, eben keine ständig besetzte Wache mit hauptamtlichen Kräften vorzuhalten, ist für Dülmen von der Bezirksregierung Münster im vergangenen Jahr lediglich bis zum 30. September 2011 verlängert worden. Um die Schutzzielvorhaben einhalten zu können, hat Dülmen gleichwohl zehn hauptamtliche Feuerwehrkräfte im 24-Stunden-Dienst beschäftigt, die in der Regel mit zwei Mann Dienst leisten.
Verwaltung und Wehrführung haben gemeinsam überlegt, wie die Einsatzkräfte schneller vor Ort sein können. Der Hauptausschuss beschließt am heutigen Dienstag, 22. Februar, die erste Fortschreibung des in 2004 verabschiedeten Brandschutzbedarfsplanes. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17.15 Uhr im Rathaus.
Der Schlüssel, um den Erreichungsgrad zu steigern, ist eine verbesserte Personalverfügbarkeit. Damit nichts anbrennt, wurden einzelne, individuell zugeschnittene Maßnahmen umgesetzt:
Bei der Firma Kordel in Rödder, wo zwei Feuerwehrmänner beschäftigt sind, ist ein Kommandofahrzeug (Opel Agila) stationiert worden. Vier Feuerwehrleute arbeiten im Gewerbegebiet Dernekamp, in dessen Umfeld sie auch wohnen. Daher steht bei der Firma Schulz am Wierlings Esch ein weiteres Feuerwehrfahrzeug.
Aufgrund des ständig steigenden Verkehrsaufkommens im Stadtgebiet und der Analyse der Wohnorte der Feuerwehrkräfte halten Stadt und Wehrführung auf Dauer einen Standort an der Nordlandwehr für geeignet. An der Gaststätte Landwehrkrug wurde daher - probehalber - ein Fahrzeug stationiert, das in Buldern ausgemustert worden war. Im Haverlandgebiet wohnen 18 Kameraden. Um den Standort der Wache Dülmen-Mitte an der August-Schlüter-Straße nicht zu gefährden, dürfen indes nur sechs Männer von der Nordlandwehr ausrücken. Laut Verwaltung seien die Erfahrungen positiv.
Drei Feuerwehrmänner sind bei Hazemag & EPR beschäftigt. Daher soll auch am Brokweg ein Feuerwehrfahrzeug stehen. Zusätzlich plant die Stadt, einen Wachleiter in Tagschicht neben den hauptamtlichen Kräften einzustellen. Und: Die Umlandlöschzüge decken Teile des Stadtgebietes ergänzend mit ab. Gemeint sind Welte (Norden Dülmen-Mitte), Daldrup (Gewerbepark Dernekamp und Wohngebiete bis zur Lüdinghauser Straße) und Hausdülmen (Südwesten Dülmen-Mitte).