Die ersten Feuerspritzen kamen im 17. Jahrhundert auf. Sie waren jedoch sehr unhandlich und schwer, dazu auch im Preis für eine kleine Gemeinde unerschwinglich. Die Stadt Dülmen erhielt darum ihre erste Feuerspritze erst im Jahre 1797. Es handelte sich dabei um eine einfache, schwere Druckspritze, die über 100 Jahre, bis zur Verlegung der ersten Wasserleitung im Jahre 1899, benutzt wurde. Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, wie trotz Vorhandenseins dieser Feuerspritze noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts hier die meisten Brände gelöscht wurden:

„Die Hauptaufgabe der im unteren Rathause mit Eingang vom Kirchplatze befindlichen Stadtwache war die, die Straßen und Gässchen der Stadt gewissenhaft zu überwachen, um, wenn Feuer ausbrach, sofort die Bewohner durch Lärm zu wecken. Durch die dumpfen Laute einer Trommel, mit der man durch die Straßen zog, und durch das Läuten der Brandglocke wurden die Stadtbewohner auf den Ausbruch des Brandes aufmerksam gemacht. Jede Haushaltung musste einen Wassereimer mit der Hausnummer beim Ausbruch des Feuers zur Verfügung stellen. Zudem besaß die Stadt bei ihren Löschgeräten eine große Anzahl lederner Eimerchen, die von verschiedenen Stellen herbei gebracht werden mussten und bei Löscharbeiten in Gebrauch kamen. Die Wasserschlepper, wozu selbst Schulkinder sich freiwillig gestellten, reihten sich vom Brunnen (Pütt) oder Pumpe bis zur Feuerstelle aneinander und ließen die Eimer gefüllt von Hand zu Hand bis zur Brandstelle und leer wieder zurückgehen."

In den meisten Fällen war diese Art der Brandbekämpfung jedoch hoffnungslos. Das Feuer fand überall reichlich Nahrung, so dass die in Brand geratenen Häuser und Gehöfte fast immer bis auf die Grundmauern niederbrannten.

Ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Die Gründungsurkunde der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Dülmen. Ausgestellt im Jahre 1789.
Ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Die Gründungsurkunde der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Dülmen. Ausgestellt im Jahre 1789.