Nicht zuletzt durch diesen Brand am Südring mehrte sich in der Bürgerschaft das Verlangen nach einer freiwillig engagierten und damit besser motivierten Feuerwehr. Bürgermeister Lehbrink berief deshalb am 30. Dezember 1902 eine öffentliche Versammlung zur Wiederbegründung der Freiwilligen Feuerwehr im Saale der Gaststätte Sternemann ein.

Nach einer begeisternden Ansprache des Bürgermeisters traten der Wehr sofort 170 Mitglieder bei. Zum Kommandeur wurde der damalige Kassenrendant Johannes Bockholt sen. und als sein Stellvertreter der Holzhändler Josef Mesem gewählt. Steigerführer wurde Anstreichermeister Anton Conrad und sein Stellvertreter Anton Kewelar. Die bisherige Pflichtfeuerwehr wurde mit dem 1. Januar 1903 von ihren Aufgaben befreit und zugunsten der neuen Wehr aufgelöst. Eine Vielzahl der Bürger trat der Wehr aus Dank für die Übernahme der oft schwierigen und gefahrvollen Arbeit als passive Mitglieder bei, in dem sie die Organisation mit finanzieller Unterstützung bedachten. Im Jahre 1909 wurde ein 2. Löschzug eingerichtet. Der bisherige Chef der Wehr, Oberbrandmeister Johannes Bockholt sen. und sein Stellvertreter Franz Kirschner traten von ihren Posten zurück. Zum Nachfolger wurden Anton Conrad und zu dessen Stellvertreter der Kaufmann Karl Trippelvoet ernannt. Aus Anlass des 600-jährigen Stadtjubiläums im Jahre 1911 erhielt die gesamte Mannschaft neue Uniformen. Hierfür hatte die Stadt 500 Reichsmark bewilligt. Als Steigerführer wurde der Schornsteinfegermeister Anton Kewelar und als Stellvertreter der Wirt Emil Luke ernannt. 1924 wurde Anton Conrad zum Ehrenchef der Wehr unter Beibehaltung der Uniform ernannt. Die Führung übernahm Karl Trippelvoet; sein Stellvertreter wurde der Verlagsbuchhändler Ludwig Schnell. Ebenfalls im Jahre 1924 ist die Stadtkapelle unter der Leitung von Anton Kadell als Feuerwehr-Musikkorps bestimmt worden. Sämtliche Mitglieder wurden der Ordnungsmannschaft zugeteilt.