Noch vor Kriegsende sollten ausgewählte Feuerwehrmänner für ihre Verdienste eine Auszeichnung durch das damalige Regime erhalten. Dazu kam es jedoch in Folge der Kapitulation nicht mehr. Der langjährige Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr, Franz Möllers, trat 1945 von seinem Posten wegen Krankheit und vorgeschrittenen Alters zurück.Auch der Haupttruppführer Hubert Conrad, zuletzt Führer der Bereitschaftsgruppe, kehrte nicht in die Wehr zurück, der er über 30 Jahre als pflichtbewusster Feuerwehrmann angehört hatte. Auf Befehl der Alliierten musste kurz nach dem Zusammenbruch von der provisorischen Stadtverwaltung wieder eine Löschgruppe aufgestellt werden.

In Dülmen wandte man sich an die Kameraden der ehemaligen damaligen Bereitschaftsgruppe. Viele dieser Kameraden erklärten sich bereit, beim Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr mitzuhelfen. Diese Aufgabe war nicht leicht, denn es mangelte nicht nur an Geld. Material und Ausrüstung fehlten, und es gab auch noch kein entsprechendes Angebot, mit dem dieser Mangel hätte ausgeglichen werden können. Unter der Regie von Albert Eggert sen., der die vorläufige Führung der Wehr übernommen hatte, wurden die Trümmer von den Wehrmännern systematisch durchsucht und alles noch brauchbare Gerät geborgen. Die Fahrer machten das Löschfahrzeug mit viel Mühe wieder fahrbereit. Da das Gerätehaus zerstört war, gab es jedoch zunächst Unterbringungsschwierigkeiten, die vorübergehend gelöst werden konnten, indem die Firma Bendix für längere Zeit freundlicherweise einen Raum kostenlos zur Verfügung stellte. In den ersten Nachkriegsjahren kamen nach und nach auch Kameraden wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurück, die in der überwiegenden Mehrzahl der Wehr wieder beitraten. Nach anfänglichen unregelmäßigen Zusammenkünften wurde der Dienstagabend als Übungsabend bestimmt. Die Einsatzbereitschaft war nun wieder gesichert.

So gut es ging, wurden die noch vorhandenen Einsatzgeräte ergänzt. Von der Stadtverwaltung wurde beschafft, was in den ersten Nachkriegsmonaten an Material und Ausrüstung zu bekommen war. Ende 1945 gab Albert Eggert das Kommando ab. Er hatte in der Kriegszeit Überragendes geleistet. Auf seinen Schultern ruhte als Kreisbrandmeister sowohl die Verantwortung für den Feuerschutz des ganzen Kreises als auch für seine Heimatstadt. Diese Verantwortung hatte er in den schweren Kriegsjahren überwiegend allein zu tragen.

Als Nachfolger von Albert Eggert übernahm der bisherige Führer des Spielmannszuges, Clemens Hullermann, die Führung der Wehr. Seine Amtszeit war im wesentlichen von der schweren Aufgabe geprägt, die Feuerwehr nach dem Zusammenbruch wieder aufzubauen. Erstes Ziel war es, wieder eine eigene Unterkunft für Fahrzeuge und Geräte zu schaffen. Hierzu griffen die Wehrmänner zur Eigenhilfe.

Das Grundstück des Feuerwehrgerätehauses wurde enttrümmert und so die Stadt in die Lage versetzt, mit den verfügbaren Baustoffen den Wiederaufbau einzuleiten. Neben den Garagen wurde auch das Wohnhaus wieder erstellt. Damit ständig Fahrer für die Feuerwehr zur Verfügung standen, wurde statt des früheren Versammlungsraumes eine weitere Wohnung errichtet. Oktober 1948 konnte das Gebäude seiner Bestimmung wieder zugeführt werden. Neben der Feuerwehr wurde auch der Krankentransportdienst hier stationiert.