Durch die Ausweitung des Stadtbezirks und bedingt auch durch die Umlegung im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt stellte sich die Löschwasserversorgung in den Stadtrandgebieten als unzureichend dar. Die Hauswasserversorgung erfolgte dort zumeist über eine Pumpe, so dass im Brandfalle kein Löschwasser zur Verfügung stand. Der Anschluss an das öffentliche Wasserversorgungsnetz erfolgte erst in späteren Jahren.

Dieses veranlasste die Stadt im Jahre 1955 zum Kauf eines Tanklöschfahrzeuges, eines TLF 16, obwohl den damaligen Stadtverordneten diese Entscheidung schwer fiel, denn das Fahrzeug kostete 39.317,- DM. Dies bedeutete für den Haushalt der Stadt eine erhebliche Belastung, insbesondere unter Berücksichtigung der vielfältigen und dringenden anderweitigen Aufgaben im Wiederaufbau wie Schul-, Straßen- und Kanalbau. Das Fahrzeug, es handelte sich um das erste Fahrzeug dieser Art im Kreisgebiet, wurde am 29.10.55 feierlich in Dienst genommen. Die Feuerwehr gab dem Fahrzeug den Namen "Anna". Mit der Anschaffung dieses Fahrzeuges, das, wie die heutigen Fahrzeuge diesen Typs auch, über einen Löschwasservorrat von 2400 I verfügte, war der Brandschutz in der Stadt den technischen Möglichkeiten entsprechend weitgehend sichergestellt. Bereits 14 Tage nach Indienststellung wurde das Fahrzeug bei seinem ersten Einsatz auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, die es unter den Händen der gut ausgebildeten Feuerwehrleute erfolgreich absolvierte. Beim Brand des Gehöftes Telohe konnte mit Hilfe des Tanklöschfahrzeuges ein vollständiges Abbrennen des Hofes verhindert werden, womit sich das Fahrzeug bereits beim ersten Einsatz rentiert hatte.