Obwohl die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sich viele hundert Kilometer östlich von uns ereignet hatte, musste die Feuerwehr Dülmen zu einem Strahlenschutz-einsatz ausrücken, der mit dem Super-GAU in unmittelarem Zusammenhang stand. Am 01.05.1986 wurden über stillen Alarm einige Mitglieder des ABC-Zuges alarmiert, da ein LKW aus Polen kommend mit Zielort Herbern auf Kontamination überprüft werden sollte. Nach Eintreffen der Kräfte wurde das Fahrzeug zunächst überprüft. Da eine erhebliche Kontamination festgestellt wurde, musste das Fahrzeug vorschriftgemäß dekontami-niert werden. Der Luftfilter wurde aufgrund seiner großen radioaktiven Kontamination sichergestellt. Aufgrund der alarmierenden Messergebnisse im Luftfilter wurden daraufhin verschiedene Lüftungsanlagen im Bereich der Bunderswehr kontroliert, Proben entnommen und zur Wehrwissenschaftlichen Dienststelle zur Untersuchung gebracht. Die Messergebnisse führten dazu, dass es zu einer allgemeinen Anweisung kam, wonach Luftfilter jeder Art nicht bzw. nur unter entsprechender Schutzausrüstung gewechselt werden durften

Nicht nur die Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren hat in den letzten Jahren zuge-nommen. Wie sehr die Feuerwehr auch im Bereich der Technischen Hilfeleistung zunehmend gefordert wird, wurde den aktiven Kräften in diesem Jahr bei einem besonders schweren Verkehrsunfall vor Augen geführt, der als Folge eines Autorennens mehrere Schwerverletzte forderte. Die Einsatzleitung forderte einen zusätzlichen hydraulischen Rettungsspreizer aus Coesfeld an, um die eingeklemmten Personen möglichst schnell retten zu können.

Der Löschzug Buldern konnte in diesem Jahr ein neues TLF8/18 in Betrieb nehmen. Dieses Tanklöschfahrzeug verfügt über eine eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, die bei einem Druck von 8 bar einen Nennförderstrom von 800 Litern Wasser pro Minute bringt. Gleichzeitig führt das Fahrzeug einen Tank mit 1800 l Wasser mit sich, womit eine kurze Rüstzeit zur Inbetriebnahme z.B. beim Innenangriff bei Wohnungsbränden gewährleistet wird.

Mit der Verabschiedung von Kreisbrandmeister Siegfried Wittenbrink in den verdienten Ruhestand ging eine Ära zu Ende. Sein Nachfolger wurde Franz-Josef Frye aus Lüdinghausen, dessen Stellvertreter Edmund (Ecki) Böhm aus Coesfeld. Durch die zunehmende Arbeitsbelastung wurde es im Laufe der Zeit erforder-lich, einen weiteren Stellvertreter zu benennen. Die Wehrführer des Kreises sprachen sich für Donald Niehues aus, der dieses Amt seit 1992 inne hat. Dieses Dreiergespann führt noch heute erfolgreich mit Besonnenheit und klarer Linie die Feuerwehren des Kreises Coesfeld.