Während die Gesamtstärke der Feuerwehr sich in den vergangenen zwanzig Jahren im Durchschnitt kaum nen-nenswert geändert hat, ist die Stadt Dülmen bekanntermaßen erheblich gewachsen. Statistisch gese-hen hat sich somit das Verhältnis von Feuerwehrangehörigen zur Bevölkerung stark verändert. Während im Jahr 1950 in Dülmen noch knapp 5.000 Bürger wohnten, bietet die Stadt im Jubiläumsjahr schon 47.000 Einwohnern Raum zum Leben und Arbeiten. Die Einwohnerzahl ist somit auf das Neunfache gestiegen. Die Anzahl der Feuerwehrleute in Stadt und Umland hat sich seitdem jedoch maximal verdoppelt. Heute ist ein Feuerwehrmann für die Sicherheit von 173 Einwohnern verantwortlich.

Um die Sicherheit der Bürger trotzdem gewährleisten zu können, investiert die Stadt regelmäßig in die Ausstattung und Ausrüstung der Feuerwehr. So konnte im November diesen Jahres das schon seit längerem angekündigte Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12 mit Seilwinde) in Dienst gestellt werden. Auch die persönli-che Schutzausrüstung der Feuerwehrleute wurde, wie auch im Vorjahr, weiter den technischen Anforderungen angepasst und entsprechend ergänzt. Durch die Umstellung des neuen LF 16/12 von Buldern nach Merfeld konnte das dort stationierte alte TLF 16 ausge-mustert werden. Obwohl diese Entscheidung der Wehrführung und Verantwortlichen bei der Stadt insge-samt zu einer Erhöhung der Schlagkraft der Wehr führte, äußerten die Kameraden des Löschzuges Buldern kurz-fristig deutlich ihren Unmut über diese Entscheidung, da sie ihre eigenen Einsatzmöglichkeiten gefährdet sahen.

Unter großer Anteilnahme der gesamten Feuerwehr wurde in diesem Jahr der viel zu früh nach schwerer Krankheit verstorbene Zugführer des Löschzuges Hausdülmen, Robert Bartmann, zu Grabe getragen. Als sein Nachfolger übernahm Bernhard Kalwey die Führung dieses Zuges. In Dülmen-Mitte, Zug I übernahm Karl-Gregor Schulz das Amt des Zugführers von Anton Espeter, der aus Gesundheitsgründen diese Aufgabe nicht mehr ausüben konnte. Sein Stellvertreter wurde Heinz Dasenbrock.

Heute fast vergessen ist der "Jahrtausendwechsel" an Sylvester 1999. Was hatte man nicht alles befürchtet, was könnte eventuell passieren, man müsste doch dies und jenes noch vorbereiten. Mit ruhiger, jedoch wachsamer und vor allem nüchterner Gelassenheit verbrachten viele Feuerwehrleute den Wechsel in das neue Jahrtausend mit ihren Familien in der Feuer- und Rettungswache Dülmen. Alle Gerätehäuser in den umliegenden Dörfern waren ebenfalls mit mindestens einer Fahrzeugbesatzung in Bereitschaft besetzt. Keines der prophezeiten Weltuntergangsszenarien trat jedoch ein; alle Computer liefen weiter, die Strom- und Wasserversorgung blieb erhalten.

Wie ernüchternd, dass das neue Jahr gegen 3.30 Uhr mit einem "normalen" Feuer begann. An der Borkener Straße hatte sich, vermutlich durch einen Feuerwerkskörper, ein großes Strohlager entzündet. Dieser Einsatz hielt die eingesetzten Kräfte bis zum Morgengrauen in Atem.