Aus gesundheitlichen Gründen musste in diesem Jahr der amtierende Stadtbrandmeister Franz Thiemann das Amt des Wehrführers zur Verfügung stellen. In der durch das FSGH (Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz) vorge-schriebenen Anhörung durch den Kreisbrandmeister sprachen sich die Feuerwehrkameraden mehrheitlich dafür aus, dass Donald Niehues die Nachfolge von Franz Thiemann antreten solle; was er zunächst kommissarisch tat. Als weiterer Stellvertreter neben dem amtierenden Michael Strauch wurde Reinhold Hörsting vorgeschlagen. Die offizielle Ernennung für diese Ämter durch den Rat der Stadt erfolgte zu Anfang des Jahres 2001.

 

 

Das gesellschaftliche Leben wird vor allem in den umlie-genden Dörfern entscheidend von der Feuerwehr und deren regem Vereinsleben mitgeprägt. So wurde auch das 75-jährige Bestehen des Löschzugs Buldern mit einem Tag der offenen Tür, Oldtimerschau, Schauübungen und Infoständen gebührend gefeiert. Die Bevölkerung nahm mit regem Interesse an dieser Veranstaltung teil.

Auch ansonsten war die Beteiligung der Feuerwehr an den großen Veranstaltungen in der Stadt Dülmen wie immer selbstverständlich. In Buldern sorgte der Löschzug dafür, dass die 1.111 Meter lange Mettwurst zur 1.111 Jahrfeier des Ortsteils Buldern, ordnungsgemäß ausgerollt wurde. Am schon traditionellen Maibaumaufstellen beteiligten sich die Löschzüge in Merfeld und Rorup und erstmalig auch in Hausdülmen. Die Löschzüge aus Dülmen Mitte, Hausdülmen und Merfeld zeichneten für die Gesamtorganisation des Wildpferdefangs verantwortlich und meisterten diese all-jährliche Aufgabe wie immer nach den Vorstellungen der Herzog von Croy'schen Verwaltung vorbildlich. Im Oktober blickten alle Angehörigen der Löschzüge und der Alters- und Ehrenabteilung sowie deren Frauen auf das 25-jährige Bestehen seit der kommunalen Neugliederung zurück. Zahlreiche geladene Gäste aus der Politik und Feuerwehrvertreter des Kreises und der Bezirksregierung überbrachten ihre Glückwünsche und feierten mit insgesamt ca. 350 Teilnehmern im Haus Waldfrieden dieses Jubiläum bei Musik und Tanz.

Dass die Feuerwehr mit der Zeit geht, wird an ihrem modernen Gerät und Ausbildungsstand deutlich. Dass diese Feststellung aber auch für die interne und externe Kommunikation zutrifft, stellt sie seit dem 17. März 2000 mit ihrer eigenen Homepage im Internet eindrucksvoll unter Beweis. Unter der Adresse www.feuerwehr-duel-men.de kann jeder Interessierte Informationen über die Feuerwehr Dülmen bekommen. Webmaster ist Daniel Niehues. Besonders interessant ist die Rubrik Einsatzstatistik, unter der die zurückliegenden Einsätze eingesehen werden können. Nach besonders schweren oder großen Einsätzen kann sich hier jeder ein Bild vom Einsatzverlauf machen, da z.T. viele Fotos veröffentlicht werden, die in der Zeitung nicht abgedruckt wurden.

Aufgrund der zunehmenden Zweckentfremdung bei der Verwendung der Mittel aus der Feuerschutzsteuer auf Landesebene, reduziert sich der finanzielle Handlungsspielraum der Stadt auch im Hinblick auf den Feuerschutz und das Rettungswesen spürbar. Die erfor-derlichen Sparmaßnahmen machen sich in diesem Jahr erstmalig deutlich bemerkbar. So wurde beispielsweise der gesamte Fahrzeugbestand von 31 auf 28 Fahrzeuge reduziert. Für Feuerwehrangehörige, die bei Einsätzen und an  Übungsabenden nun über weniger technisches Gerät verfügen können, ist dies besonders deutlich spür-bar. Besonders betroffen davon war der Löschzug Buldern, der die Kostensenkungsmaßnahmen nur unter erheblichem Protest schließlich akzeptieren konnte. Die Sicherheit der Bevölkerung kann trotz der Verkleinerung des Fuhrparks weiterhin sichergestellt werden, indem weitere Fahrzeugumstellungen an anderen Standorten erfolgten. Ein schwerer Schlag traf die Feuerwehr und die städtische Verwaltung als der technische Überwachungs-dienst (TÜD), der für die Überprüfung des technischen Gerätes der Feuerwehr verantwortlich ist, die 23 Jahre alte Drehleiter wegen erheblicher technischer Mängel still setzte. Die Haushaltslage und mangelnde Finanzierungszusagen auf Landesebene zwangen die Stadt, zunächst die teure Reparatur der Hydraulik in Angriff zu nehmen, in der Hoffnung, dass in den kom-menden Jahren wieder Landesmittel zur Finanzierung einer neuen Drehleiter zugewiesen würden.

Knappe Kassen erlauben grundsätzlich nur bis zu einem gewissen Grad die Reduzierung von Ausgaben im Bereich der Feuerwehr. So wurde beispielsweise auf Kreisebene mit insgesamt 1,6 Millionen DM im ehemali-gen Gebäude der Feuerwehr Coesfeld an der Alten Münsterstraße 2 eine komplett neue Leitstelle eingerich-tet. Diese nahm ihren Betrieb am 01.04.2000 offiziell auf und versorgt den gesamten Kreis Coesfeld mit der Notrufabfrage. Gleichzeitig wurde auch die Alarmierung der Feuerwehr Dülmen weiter modernisiert.

Jedes Gerätehaus wurde mit einem Fax-Gerät ausgerü-stet, über das die Leitstelle in Coesfeld zukünftig parallel zur Alarmierung ein Fax versenden wird, aus dem Einsatzstelle, Einsatzart und benötigte Geräte zu ersehen sind. Geplant wurde weiterhin, die Alarmierung der Feuerwehren im Kreis Coesfeld nach und nach auf digi-tale Übertragungstechnik umzustellen. Dies erfordert wiederum die Ausrüstung aller Feuerwehranghörigen mit neuen digitalen Funkmeldeempfängern.

Dieses System soll eine wesentlich höhere Alarmierungssicherheit gegenüber den vorhandenen analogen Systemen bieten und den Funkverkehr im ana-logen Bereich entlasten. Die Organisation und Koordination der Umstellung ist eine der vielen verant-wortungsvollen Aufgaben des neuen Leiters der Leitstelle des Kreises Coesfeld, Georg Kersting, der die-ses Amt am 01.02.2000 angetreten hat.