Der Gefahrstoffzug des Kreises Coesfeld, der sich über-wiegend aus Mitgliedern der Feuerwehr Dülmen rekru-tiert, wurde im März 2001 mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, das Keulen von 1.200 Schweinen und 250 Rindern fachmännisch zu begleiten und dafür zu sor-gen, dass eingesetzte Fahrzeuge und Material vorschriftsmäßig dekontaminiert und eine Ausbreitung der Seuche auf diesem Weg verhindert wurden. Der Anfangsverdacht, dass es sich um Maul- und Klauenseuche (MKS) handelte, bewahrheitete sich schließlich nicht. Für den Einsatz selbst jedoch, die Reinigung und Desinfektion des eingesetzten Materials und die im Auftrag des Kreises Coesfeld durchgeführte Planung und Konzeption vier weiterer baugleicher Dekontaminationsstrecken für die Feuerwehren Ascheberg, Coesfeld, Lüdinghausen und Olfen waren die eingesetzten Kameraden unter fachkundiger Leitung von Zugführer Georg Kersting und Stellvertreter Paul van der Burg an 19 Tagen etwa 2000 Stunden im Einsatz.

Von der Bezirksregierung Münster wurde den Einsatzkräften zum Dank das Prädikat "Vorbildlich" und "Richtungsweisend" ausgesprochen.

Zu einem ähnlichen Urteil kam der Inhaber des Autohauses Zumbusch nach dem Brand auf seinem Betriebsgelände am 27.06.2001. Einsatzgeschwindigkeit und Taktik ermöglichten hier die Wiederaufnahme des Werkstattbetriebes schon am folgenden Tag, da die Einsatzkräfte der Feuerwehr Dülmen den Großbrand auf die Ausstellungshalle und das angrenzende Wohnhaus begrenzen konnten. Am selben Tag kam es aufgrund hoher Temperaturen zu Gewittern mit außergewöhnlich starken Regenfällen. Diese begünstigten einerseits den Erfolg der Löscharbeiten, führten andererseits aber auch zu zahlreichen Hochwassereinsätzen, bei denen wieder-um vollgelaufene Keller ausgepumpt werden mussten, so dass die Einsatzkräfte erst spät nachts zu den Gerätehäusern zurückkehren konnten.

Der nicht für möglich gehaltene Terrorakt in New York hat die ganze Welt getroffen. Besonders erschütternd für die Kameraden auch in Dülmen war, dass ca. 280 Feuerwehrleute bei der Ausübung ihres Dienstes, beim Versuch anderen zu helfen, ums Leben kamen. Als Zeichen der tiefen Verbundenheit waren auch in Dülmen alle Einsatzfahrzeuge sechs Wochen lang mit Trauerflor versehen. Am 20. September 2001 fand im Dom zu Münster ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkameradinnen statt, an dem viele Kameraden aus Dülmen als Abordnung teilnahmen.

Der kommissarisch bereits im Jahr 2000 vorweggenom-mene Führungswechsel an der Spitze der Feuerwehr Dülmen wurde in den Tagen nach der Generalver-sammlung am 19. Januar 2001 vollzogen. Stadtbrandmeis-ter Franz Thiemann legte Anfang Februar das Amt des Stadtbrandmeisters nieder, woraufhin Donald Niehues dessen Nachfolge antrat. Gleichzeitig avancierte Rein-hold Hörsting nun offiziell zum zweiten stellvertretenden Wehrführer. Die Amtszeit des zweiten stellvertretenden Wehrführers Michael Strauch endete regulär im März 2002. Bei der gemäß FSHG durchgeführten Anhörung der Feuerwehrangehörigen sprachen sich diese mehrheit-lich für Hubert Sommer aus Welte  als dessen Nachfolger aus. Dieser trat sein Amt zu Anfang des Jahres 2002 an, musste zur Erfüllung der laufbahnrechtlichen Vorschriften jedoch noch zwei weitere Fortbildungen am Institut der Feuerwehr in Münster belegen.

Im Löschzug Buldern wurde Roland Strotmann, bisheri-ger kommissarischer Zugführer, ebenfalls nach Erfüllung der laufbahnrechtlichen Vorschriften zum ordentlichen Zugführer ernannt. Er hatte die besondere Aufgabe, mit Melanie Schimmel eine der ersten Frauen aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst zu übernehmen. Mit ihr zusammen wurden Jana Paschert (Dülmen-Mitte) und Christina Möllers (Hausdülmen) in den aktiven Dienst übernommen. Damit verfügt die Feuerwehr Dülmen nun zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte über aktive Feuerwehrangehörige weiblichen Geschlechts.

Ebenfalls ein Novum ist die Aufnahme von zwei Seel-sorgern in die Freiwillige Feuerwehr. Mit Peter Timmers als Notfall-Seelsorger und Jochen Reiß als Fachberater Seelsorge verfügt die Feuerwehr nun über zwei offizielle Ansprechpartner nach belastenden Einsätzen, die im Einzelfall auch schon an der Einsatzstelle den Geschä-digten bzw. betroffenen Personen zur Verfügung stehen.

Auf ihr dreißigjähriges Bestehen konnte die Jugendfeu-erwehr Dülmen in diesem Jahr zurückblicken. Mit einem Elternnachmittag und einem Fußballturnier, zu dem die anderen Jugendfeuerwehren des Kreises eingeladen waren, wurde dieses Ereignis in kleinerem Rahmen aber dennoch gebührend gefeiert. Feiern konnte auch der Löschzug Merfeld - dieser blickte in diesem Jahr bereits auf sein 70-jähriges Bestehen zurück.