Buldern. Frederick Wübbelt möchte am liebsten Gas geben und losfahren. Nur ist der Siebenjährige noch ein wenig zu klein für das Lenkrad des großen Feuerwehrwagens. Um überhaupt in die Fahrerkabine zu kommen, muss er erstmal den hohen Einstieg bewältigen. „Das ist schon cool“, sagt der Junge und macht es sich auf dem Fahrersitz bequem. „Wann kann man schon mal in so ein Fahrzeug kommen“, nutzt auch Daniel Hagemann die Chance, einen Blick in die Feuerwehrwagen, in Daniels Fall in den Einsatzleitstellenbus der Feuerwehr Münster, zu werfen, die gestern rund um das Gerätehaus in Buldern ausgestellt sind.


Anlass ist das 85-jährige Bestehen des Löschzuges Buldern, das gestern mit einem „Tag der Feuerwehr“ gefeiert wird. Imbiss- und Getränkestand sind aufgebaut, die Kinder amüsieren sich bei Wasserspritzen und auf der Hüpfburg, andere Besucher bummeln über den kleinen Trödelmarkt. Musikalisch revanchiert sich der Spielmannszug für die Hilfe der Feuerwehr bei den Landesmeisterschaften der Spielleute, auch der Fanfarenzug tritt auf. „Das Wetter spielt zum Glück mit“, sagt Roland Humberg, Schriftführer des Löschzuges. „Wir sind rundum zufrieden“, fügt Roland Strotmann hinzu. Der Bulderner Löschzugführer ist zuvor, zum Auftakt des Jubiläums, von Dülmens Wehrführer Uwe Friesen mit den Ehrennadel des Stadtfeuerwehrverbandes ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines Festaktes hat auch Pfarrer Aloys Rohlmann den neuen Mannschaftstransportwagen des Löschzuges geweiht.
Der neue Wagen kommt dann am Nachmittag gleich zum Einsatz. Vor zahlreichen Besuchern führt der Löschzug eine kleine Übung durch: In einem Bauwagen ist ein Feuer ausgebrochen, der Besitzer liegt verletzt im Qualm, eine Gasflasche droht zu explodieren. Mit Blaulicht rückt der Löschzug an, dann geht alles ganz schnell. Innerhalb weniger Minuten haben die Kameraden die Situation entschärft, ein Atemschutztrupp rettet den Verletzten, während Roland Strotmann die einzelnen Einsatzschritte den Zuschauern erläutert.


Zu denen gehören auch Paul Kortmann und seine Enkel Niklas und Jonas. Die tragen beide kleine Feuerwehrhelme, die ihnen ihr Opa besorgt hat. Zwei kommende Feuerwehrleute? Paul Kortmann lacht. „Als ich denen gesagt habe, wir gehen zur Feuerwehr, waren sie direkt Feuer und Flamme“, sagt er.

Von Kristina Kerstan - Dülmener Zeitung