Merfeld/Rorup. 22 Mann brauchte es gestern in Merfeld zwischen Grundschule und Pfarrkirche, um den 15 Meter langen Maibaum in die Senkrechte zu bringen - und das dauerte seine Zeit, denn die Männer - und eine Frau - des Merfelder Löschzuges bewerkstelligten das Aufstellen des schmucken Stammes allein mit Muskelkraft.
Zum ersten Mal fand das Fest gestern Vormittag auf der neu gestalteten Grünfläche statt, die sich zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, ja für ganz Merfeld entwickelt habe, sagte Ortsvorsteher Helmut Temming. „Gemeinsam sind wir auf dem besten Weg, unseren Ortsteil zu einem Schmuckstück zu entwickeln“, sagte er und dankte bei dieser Gelegenheit auch den Verantwortlichen des Heimatvereins, die das Maibaumaufstellen organisiert hatten.


Die vielen Schilder der Merfelder Vereine und Gruppierungen, die allesamt am Maibaum angebracht sind, seien ein Zeichen der Zusammenarbeit im Dorf, so Temming weiter. Dann war die Feuerwehr an der Reihe, die erst den prächtigen Kranz und dann die einzelnen Embleme am Stamm befestigte. Jeweils zwei Vertreter der Vereine brachten stolz „ihr“ Schild zum Maibaum, wenn sie aufgerufen wurden.
Als der Maibaum dann in der Senkrechten stand, war das gemütliche Treiben in Merfeld noch nicht zu Ende. Immer mehr Teilnehmer des Volksradwandertages stießen dazu und verbrachten mit den Merfeldern kurzweilige Stunden.
Bereits seit 20 Jahren organisiert die Ortsgruppe Rorup des Vereins für Deutsche Schäferhunde zusammen mit dem Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr das Aufstellen des Maibaums auf dem Platz vor der St.-Agatha-Kirche. Paul Pankoke, Vorsitzender des Hundevereins und Moderator, war mit dem Verlauf des Maifestes mehr als zufrieden: „Blauer Himmel, angenehme Temperaturen, viele Zuschauer und ein Superprogramm haben unser Jubiläum zu einem richtigen Highlight werden lassen und für eine tolle Stimmung gesorgt.“
Los ging es auf dem Parkplatz an der Marienschule, auf dem sich alle mit vielen Fahnen und Bannern ausgestatteten Roruper Vereine neben den Vertretern der Handwerkszünfte zu einer Prozession formierten. Unter den Klängen der Blauen Husaren aus Coesfeld wurde der Baumstamm durchs Dorf transportiert, was den Lanz-Bulldog-Fahrer Andreas Letterhaus zeitweilig vor Probleme stellte: „Gar nicht so einfach, mit dem Gefährt um die Ecken zu kommen, aber wir kriegen das auch heute wieder hin.“
Vor der Kirche angekommen, sprach Bürgermeisterin Lisa Stremlau ein Grußwort, bevor Ortsvorsteher Dieter Klaas die Vertreter von insgesamt 19 Handwerkszünften aufforderte, ihre Schilder am Holzstamm anzubringen. Jetzt schlug die Stunde der Freiwilligen Feuerwehr, die das gewiss nicht einfache Aufstellen des Maibaums zu bewerkstelligen hatte. Ausschließlich mit der Hilfe von Holzstangen bugsierten die Mitglieder des Löschzuges den Maibaum Zentimeter um Zentimeter in die Senkrechte, was rund eine Stunde dauerte und so manchen Schweißtropfen kostete.

Von Heinz Habers und Sandra Peter - Dülmener Zeitung