Buldern. Eine „Premiere“, wie Bürgermeister Jan Dirk Püttmann es ankündigte, war es in der Tat. Zum ersten Mal wurde bei der Jahreshauptversammlung der Stadtfeuerwehr Dülmen, die am vergangenen Freitagabend in der Mehrzweckturnhalle in Buldern stattfand, ein Feuerwehrauto übergeben und direkt auf seine Tauglichkeit getestet. Der Haken: Das Auto war für die Kinderfeuerwehr gedacht, und das rote Bobby Car, das Püttmann dem Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes, Stadtbrandinspektor Uwe Friesen übergab, hatte auch die entsprechende Größe. Trotzdem ließ es Friesen sich nicht nehmen, gleich eine kleine Probefahrt mit seinem neuen „Löschwagen“ zu unternehmen und versprach: „Ich denke, selbst dafür finden wir eine passende Garage.“


Gerade die neu eingerichtete Kinderfeuerwehr, die Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren die Feuerwehr näher bringen soll, ist in den Grußworten der Gäste mehrfach hervorgehoben worden. „Früher war die Feuerwehr eher eine Männergemeinschaft“, sagte Bürgermeister Püttmann in seiner Rede vor über 200 Feuerwehrleuten in der viel zu kühlen (warum eigentlich?) Turnhalle. „Heute ist es eine Gemeinschaft, die von der Kinderfeuerwehr bis hin zur Ehrenabteilung alle zusammenfasst“. Die 1. Beigeordnete der Stadt und Feuerschutzdezernentin, Christa Krollzig, lobte diese im Land einzigartige „Pionierarbeit“. „Wir müssen uns keine Sorgen um die Zukunft der Feuerwehr machen“, beurteilte sie.
Weniger in die Zukunft, dafür auf das vergangene Jahr blickte Geschäftsführer Josef Stegehake im Geschäfts- und Kassenbericht zurück. „Hinter uns liegt ein ereignisreiches Jahr“, meint er zu Beginn seiner Rede, auch mit Blick auf den Großeinsatz der Dülmener bei der Schneekatastrophe am ersten Adventswochenende. Für die geleistete Arbeit zum „Wohle der Dülmener“ bedankte er sich bei allen Feuerwehrleuten.
Dies tat auch Feuerschutzdezernentin Christa Krollzig in ihrem Grußwort. Besonders hob sie dabei die „logistische Meisterleistung bei der Schneekatastrophe im November“ hervor. Ebenso lobte sie die „gute partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Verwaltung“.
„Respekt und Anerkennung“ zollte Bürgermeister Püttmann der Feuerwehr, dankte zudem ausdrücklich den Familien und Arbeitgebern der Einsatzkräfte für deren Unterstützung. Er kündigte an, dass trotz der angespannten Haushaltslage aufgrund von Neuanschaffungen und dringenden Wartungsarbeiten für die Feuerwehr mehr Geld bereitgestellt werde. Sowohl für Hausdülmen als auch Welte seien neue Fahrzeuge vorgesehen. Vorher hatte Christa Krollzig bereits bekannt gegeben, dass „an sieben Tagen in der Woche ein Rettungswagen die Feuerwache Dülmen einschichtig verstärken“ werde.
Im Anschluss überbrachte Polizeihauptkommissar Harald Gohlke den Dank der Polizei für die gute Zusammenarbeit bei Einsätzen. Dies tat auch Regierungspräsident Dr. Jörg Twenhöven, wie der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues (Dülmen) in dessen Namen mitteilte. Niehues kritisierte in seiner Rede Pläne zur Zusammenlegung der Feuerwehrunfallkasse mit anderen Kassen. „Was an Leistung eingekauft wird, ist zigmal teurer als alles, was freiwillig geleistet wird“, beurteilte er.
Für das Jahr 2006 wünschte Christa Krollzig der Feuerwehr weniger Einsätze. Ob allerdings die Dülmener Feuerwehr bei ihrer nächsten Alarmierung auch mit ihrem neuen Bobby Car ausrücken wird, darf dann doch bezweifelt werden.

 

Slowenen als Partner

Urkunde verlesen

Buldern (krk). Die freundschaftlichen Beziehungen, die seit dem Verkauf einer Drehleiter 2003 zwischen der Dülmener Feuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Smarje pri Jalsah in Slowenien bestehen, bekommen nun einen offiziellen Rahmen. Bei der Jahreshauptversammlung verlas Geschäftsführer Josef Stegehake eine „Urkunde für eine freundschaftliche Partnerschaft“ zwischen den beiden Feuerwehren. Diese werde in den nächsten Tagen unterzeichnet. Dauerhafte Mitarbeit und der Erfahrungsaustausch seien Ziele dieser Partnerschaft, betonte Stegehake.
„Ich finde dies toll. Und ihr kriegt das hin, ohne Slowenisch zu sprechen“, fand diese enge Partnerschaft auch die Unterstützung von Bürgermeister Jan Dirk Püttmann. Damit leiste die Feuerwehr einen „Beitrag zum europäischen Zusammenwachsen“.

 

Acht Feuerwehrleute wurden befördert

Sechs Jugendliche übernommen

Buldern (krk). Von der Jugendfeuerwehr wurden Katrin Stegehake, Stefan Strei, Frank Gaußling, Florian Hetting, Tobias Kerkeling und Michael Niklasch übernommen. In die Ehrenabteilung verabschiedet wurden Paul Hanning, Meinholf Berger und Hermann-Josef Schmitz.
Wehrführer Uwe Friesen beförderte Thomas Große Pawig und Detlev Mevenkamp zu Brandmeistern, Markus Möllers und Gregor Walterbusch zu Oberbrandmeistern und Thomas Lehmkuhl und Wolfgang Friesen zu Hauptbrandmeistern. Neuer Gruppenführer der Löschgruppe Daldrup ist Andreas Pelkum, nachdem Heinz Peters aus zeitlichen Gründen ausgeschieden war. Für 25 Jahre in der Feuerwehr wurden Josef Bickmann, Willi Alberternst, Matthias Brockmann, Olaf Helmer, Konrad Fromme, Wolfgang Kerkeling, Thomas Pankoke, Paul van der Burg, Reinhard Tatz sowie Stefan Bartmann geehrt.