Dülmen. Nein, Nachwuchsprobleme hat die Kinderfeuerwehr Dülmen nicht - ganz im Gegenteil. „Auf der Warteliste standen bereits 25 Kinder“, berichtet Eduard Wolf, Ausbilder und einer der Initiatoren der Kinderfeuerwehr. Angesichts dessen haben sich die Verantwortlichen aktuell entschlossen, die Kinderfeuerwehr zu vergrößern. Statt 15 wie am Anfang gibt es nun 30 Plätze. Allerdings seien, so Wolf, der trotz der Aufstockung immer noch eine Warteliste hat, erstmal die Sechsjährigen aufgenommen worden, um den Altersunterschied in der Gruppe nicht zu groß werden zu lassen. Zuwachs gab es auch bei den Betreuern, das bislang fünfköpfige Team verstärken Dunja Hölscher und Dominik Heeringa.


Die Idee der Kinderfeuerwehr entstand, als die Jugendfeuerwehr (ab zehn Jahre) in Dülmen Nachwuchsprobleme hatte. Um die Kinder bereits vorab für die Feuerwehr zu begeistern, wurde im Januar 2006 die erste Kinderfeuerwehr für Fünf- bis Zehnjährige im Münsterland gegründet. „Mir macht es einfach Spaß, mit Kindern zu arbeiten“, begründet der hauptamtliche Feuerwehrmann Wolf sein Engagement. Dass das Projekt einmal ein solcher Erfolg sein würde, habe er sich damals nicht vorstellen können.
„Ein wesentliches Ziel ist es, kameradschaftliches Verhalten innerhalb der Gruppe zu vermitteln. Spielerisch lernen die Kinder die große Bandbreite der Feuerwehrtechnik und -arbeit kennen“, berichtet Wolf. Ein anderer Bereich ist die Erste Hilfe. Hierbei wird mit den Teilnehmern beispielsweise das Absetzen eines Notrufes geübt. Daneben stehen Ausflüge, etwa zum Kettelerhof oder zur Polizeiwache, auf dem Programm. „Die Kinder nehmen immer etwas mit nach Hause“, berichtet Wolf. Rund 20 bis 30 Minuten pro Treffen gehe es um die Brandschutzerziehung, im Anschluss wird das Gelernte spielerisch umgesetzt.
Auch aktuelle Themen greifen die Betreuer bei den 14-tägigen Treffen auf. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit erfahren die Kinder etwa, wie wichtig helle Kleidung ist. Und nachdem im vergangenen Oktober ein 14-jähriger Fahrradfahrer von einem Lkw erfasst und schwer verletzt wurde, lernten die Teilnehmer, was und wie groß ein toter Winkel bei einem Lkw ist.
Was zu Weihnachten auf dem Programm stehen wird, verrät Eduard Wolf bereits jetzt: Wie im vergangenen Jahr wird - auch für die Eltern - anschaulich gezeigt, wie schnell ein Tannenbaum abbrennen kann. Wenn ein Baum gesponsort wird, noch vor Heiligabend, ansonsten im Anschluss an die Festtage, so Wolf.
u Die Kinderfeuerwehr trifft sich alle 14 Tage samstags von 15.30 bis 17 Uhr, die Kosten betragen drei Euro im Monat. Weitere Informationen gibt es bei der Feuerwache in Dülmen, Tel. 02594/3949. |Westfalen