Rorup. So viele Feuerwehrautos hat die Garage des Löschzuges Rorup wohl noch nicht beherbergt. Dutzende roter Wagen im Miniaturformat, aus Holz oder Papier, teilweise sogar mit Drehleiter, hatten die Schüler der Klasse 4 der Marien-Grundschule anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Löschzuges gebastelt. „Bei so viel Interesse für die Feuerwehr müssen wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen mehr machen“, freute sich Löschzugführer Reinhold Hörsting mit Blick auf die Ausstellung der Grundschüler. Denn nicht nur die Viertklässler hatten sich mit der Feuerwehr befasst, auch die anderen Klassen hatten Bilder gemalt oder Briefe an die Wehr geschrieben.


Mit einem Umzug durchs Dorf und anschließendem Festakt feierte der Löschzug Rorup der Freiwilligen Feuerwehr Dülmen gestern sein 75-jähriges Jubiläum. Im Anschluss an das Hochamt in der St.-Agatha-Kirche traten die Feuerwehrleute, begleitet vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dülmen und der Blaskapelle aus Holtwick sowie Abordnungen der anderer Löschzüge und der Roruper Vereine am Kirchplatz an. Am Festzelt am Feuerwehrgerätehaus endete der Umzug.
Dort hatten die Roruper die Festlichkeiten zum Jubiläum bereits am Samstagabend eingeläutet. Gut besucht war der Festball, bei dem die Gruppe Sun Set für Stimmung sorgte. Nach der Eröffnung durch Reinhold Hörsting stand ein historischer Moment für den Löschzug an: Mit Jennifer Jasper wurde zum ersten Mal eine Frau in den aktiven Dienst aufgenommen. Doch nicht nur für diese Auszeichnung konnte sie die Glückwünsche ihrer neuen Kameraden entgegen nehmen. So feierte Jasper am Samstag ihren 18. Geburtstag und bestand mit der Note 1 als Beste den Grundlehrgang in Dülmen. Offiziell zur Feuerwehrfrau beförderte sie dann am Sonntag Dülmens Wehrführer Uwe Friesen.
Vorab hatte Löschzugführer Hörsting in seiner Ansprache die Freiwillige Feuerwehr als „wichtigen Bestandteil der Heimat“ hervorgehoben. Tragende Säule sei dabei nach wie vor das ehrenamtliche Engagement. „75 Jahre Löschzug Rorup bedeuten mehr als sieben Jahrzehnte ehrenamtliche und verantwortungsvolle Arbeit zum Schutz der Gemeinde“, betonte er.
Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Bürgermeister Jan Dirk Püttmann, der den Löschzug als starke Gemeinschaft lobte und an alle Feuerwehrleute erinnerte, die in Rorup sich bislang engagierten hätten. Diesem Dank schloss sich Ortsvorsteher Dieter Klaas an, der zudem als Vertreter der Roruper Vereine ein kleines Geschenk für die Wehr dabei hatte. Auf deren unterschiedliche Aufgaben ging Kreisbrandmeister Donald Niehues ein, ebenso wie Wehrführer Friesen. Trotz technischer Verbesserungen sei der Dienst nicht leichter geworden, so Friesen, und wies auf das breitere Einsatzspektrum hin.
Mit einem Frühschoppen und Kaffeetrinken ließen Feuerwehrleute und Gäste das Jubiläum dann in Zelt und Halle ausklingen. Geschmückt waren diese übrigens etwa mit einer alten Hakenleiter und einem alten Schlauchkorb - und den zahlreichen kleinen Feuerwehrautos, Bildern und Briefen der Roruper Grundschüler.