Dülmen. 2007 war für die Freiwillige Feuerwehr Dülmen ein Jahr der Superlative. Trotz der 398 Einsätzen belegten die Feuerwehrleute eindrucksvoll ihre Handlungsfähigkeit. „Von der Ölspur bis zum Großbrand im Gewerbegebiet war alles dabei“, stellte Wehrführer Uwe Friesen die Bandbreite exemplarisch dar.
Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtfeuerverbandes in der vollbesetzten Aula des Schulzentrums legte der Vorstand Rechenschaft über die Aktivitäten der Wehr ab. Im Geschäftsbericht ging Geschäftsführer Josef Stegehake ins Detail. 276 (+1) aktive Feuerwehrleute kümmern sich um die Sicherheit der Dülmener Bürger. Auch im Nachwuchsbereich sieht es noch rosig aus. „Im Bereich der Jugendfeuerwehr haben wir einen Zuwachs.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, so Stegehake. Unter der Leitung des stellvertretenden Wehrführers Reinhold Hörsting wurden über 20 Kindergärten und Schulen besucht. Von der Brandvermeidung bis zum Verhalten im Notfall erfuhren die Jüngsten alles. Ohne Überraschungen wartete der Kassenbericht auf. Durch die Kassenprüfer wurde eine ordentliche Kassenführung festgestellt. Dülmens Feuerwehrleute entlasteten daraufhin den Vorstand einstimmig. Zu neuen Kassenprüfern wurden Manfred Temming und Martin Unterberg bestellt. Christa Krollzig, Erste Beigeordnete und zuständige Dezernentin für das Feuerwehrwesen, trug aus den bewegenden „Gedanken eines Feuerwehrmanns“ vor. „Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit“, schloss Krollzig.

Bürgermeister Jan Dirk Püttmann lobte besonders die Qualität der geleisteten Arbeit. „Dass diese Wehr gute Arbeit leistet, das ist so“, unterstrich er. Für Dülmens Sicherheit ist der Verwaltungsspitze nichts zu teuer. „Die Kosten haben erstmals die Millionenschwelle überschritten“, merkte Püttmann an. Launige Schlussworte rundeten seine Grußworte ab. Nicht ohne zu schmunzeln berichtete er von einer Feuerverordnung von 1720, die 1815 beim Brand der St.-Remigius-Kirche in Dülmen ihre seltsamen Blüten trieb. Das Gotteshaus durfte nicht mit gewöhnlichem Wasser gelöscht werden, sondern nur mit Milch. Kreisbrandmeister Donald Niehues lenkte den Fokus auf die nie dagewesene Vielzahl an Einsätzen, die Ausbildung, die Qualität der Wehrarbeit und die demographische Entwicklung. „Rechnet man die Hochwasserschäden und den Sturm Kyrill hinzu, kommt man zu 600 Einsätzen“, bilanzierte Niehues. Statistisch betrachtet, werden die Einsätze im Rahmen des Orkans Kyrill als ein Einsatz gewertet. „Hier gibt es hausgemachte Probleme“, leitete Niehues zur Ausbildung über. Fehler würden oft bereits in der Grundausbildung gemacht. Bei Lehrgängen seien leider einige Feuerwehrleute wegen Disziplinlosigkeiten nach Hause geschickt worden. „Aus Dülmen ist noch keiner nach Hause geschickt worden. Wir können uns alle sehr gut benehmen“, beruhigte Friesen.

Peter Nowak, Leiter der Polizei-Inspektion Dülmen, würdigte die „angenehme Zusammenarbeit. Er ging auch auf die reformierte Organisationsstruktur der Polizei ein. „Der Standort Dülmen ist gestärkt worden. Insgesamt haben wir über 100 Beamtinnen und Beamte in Dülmen“. En bloc und einstimmig bestätigten die Brandbekämpfer den bisherigen Vorstand des Stadtfeuerverbandes Dülmen. Josef Stegehake (Geschäftführer), Alfons Jasper, Christian Löhnig und Theo Unterberg (alle Beisitzer) sowie Daniel Niehues (Pressesprecher) setzen ihre bewährte Arbeit fort. Musikalisch begleitete der Feuerwehrspielmannszug unter dem Dirigat von Gerd Wielens den Abend. Der Jugendspielmannszug gab mit dem Eröffnungsmarsch eine gelungene Premiere zum Besten. Zu guter Letzt standen Beförderungen, Ehrungen, Entlassung und Überweisung in die Ehrenabteilung auf der Tagesordnung. Stehende Ovationen erntete der ehemalige Wehrführer Bernhard Lewe. 60 Jahre ist er der Freiwilligen Feuerwehr Dülmen treu.

Beförderungen und Ehrungen:

Bernhard Lewe ist seit 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr Dülmen.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold erhielten Bernhard Kalwey, Bernhard Nienhaus, Peter Schulz, Ludger Unterberg und Gerd Wielens für 35 Jahre Mitgliedschaft.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft verlieh Bürgermeister Püttmann an Stefan Hasenauer, Thomas Thiemann und Georg Uckelmann.
Entpflichtet wurde Hauptbrandmeister Berthold Lütke-Volksbeck als stellvertretender Löschgruppenführer in Daldrup.
Zum neuen stellvertretenden Gruppenführer der Löschgruppe Daldrup wurde Andreas Brüning ernannt. u Roland Strotmann wurde zum Brandoberinspektor befördert.
Olaf Helmer wurde zum Hauptbrandmeister befördert.
Thomas Große Pawig und Andreas Pelkum erhielten die Beförderungsurkunden zum Oberbrandmeister.
Ingo Große-Wiesmann und Sven Weiling wurden zu Brandmeistern ernannt.
Josef Brockmann wechselt in die Ehrenabteilung.
Folgende Feuerwehrleute wechseln aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst: Timo Bertelsbeck, Maximilian Kinsky, Stefan Knepper, Andreas Puhe, Philipp Stewen und Julian Unterberg.