Von Kristina Kerstan - Dülmener Zeitung

Dülmen. Fast auf den Tag genau sechs Monate ist es her, seit der Stadtfeuerwehrverband zuletzt zur Mitgliederversammlung eingeladen hatte. Damals war die Stimmung durchaus angespannt - genauso wie die Raumsituation in der Wache an der August-Schlüter-Straße, die als untragbar angeprangert wurde. Für Bürgermeister Carsten Hövekamp und Feuerwehrdezernent Christoph Noelke dürfte es kein besonders angenehmer Abend gewesen sein.

Ein halbes Jahr später sieht das schon anders aus: Die Stimmung am Freitagabend in der Aula des Schulzentrums ist gelöst, der eine oder andere flotte Spruch ist im Laufe des Abends zu hören. Als Noelke in seinem Grußwort auf den zum Jahreswechsel fertigen Umbau der Wache eingeht, gibt es Zwischenapplaus. „Ich glaube, man kann sagen, dass wir geliefert haben in den letzten sechs Monaten“, fasst es Hövekamp in seiner Rede zusammen. Zumal daneben ja endlich auch der Architekturwettbewerb für die neue Feuer- und Rettungswache gestartet sei (DZ berichtete).

Was sich Bürgermeister und Beigeordneter, aber auch alle anderen Redner bei der Versammlung nicht nehmen lassen: Danke zu sagen. „Immer dann, wenn unsere Hilfe gefragt war, haben wir es geschafft, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt die Hilfe zu bieten, auf die sie einen nicht nur gesetzlichen Anspruch haben“, betont Wehrführer Hubert Sommer. Ausdrücklich lobt er das Engagement aller Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Hauptamtlichen Wache. „Dank Ihres Einsatzes und Ihrer Professionalität ist die Feuerwehr zu der verlässlichen Größe in Dülmen geworden, die sie ist“, ergänzt Noelke. Und der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues stellt mit einem Blick auf die gut gefüllten Reihen begeistert fest: „Corona hat uns personalmäßig nichts gekostet.“

Sorgen würden ihm jedoch die hohen Einsatzzahlen bereiten. Wobei es „bemerkenswert“ sei, wie gut in Dülmen die Schutzziele der Feuerwehr (nämlich wie viele Einsatzkräfte in welcher Zeit vor Ort sind) erreicht würden. Und auch die Schritte der Stadt zur Ehrenamtsförderung hebt er als vorbildlich auch auf Landesebene hervor.

Auf die Einsätze selbst geht der stellvertretende Wehrführer Daniel Niehues im Jahresbericht ein. Insgesamt 648 Mal rückte die Wehr aus - ein neuer Rekord. Wobei es streng genommen sogar noch viel häufiger war, erläutert Niehues. Denn: Als vom 16. bis 21. Februar 2022 drei Sturm- und Orkantiefs durchzogen, gab es allein 99 Alarmierungen - die größtenteils als ein Unwettereinsatz zusammengefasst in die Statistik flossen.

Die Kassenlage des Stadtfeuerwehrverbandes blickt im Anschluss Rechnungsführer Markus Schaefer. Nach der Entlastung des Vorstandes wird er bei den folgenden Vorstandswahlen einstimmig im Amt bestätigt, ebenso wie die Beisitzer Christian Losch und Thorsten Ridder. Nicht mehr an tritt hingegen Geschäftsführer Sascha Gollenbeck, seine Nachfolge übernimmt Lennart Demes. Daneben löst Melanie Schimmel Thomas Brunner ab - die neue Beisitzerin ist damit die vierte Frau im erweiterten Vorstand der Dülmener Feuerwehr.

Die kann sich sehr bald übrigens über ein weiteres Fahrzeug freuen: Am 22. Februar soll ein neues Löschfahrzeug für den Merfelder Zug ausgeliefert werden, kündigt Noelke an. Auch Investitionen in Material und Ausrüstung seien 2023 geplant. Kreisbrandmeister Christoph Nolte verrät zudem, dass der in Dülmen stationierte ABC-Zug des Kreises ebenfalls zwei neue Fahrzeuge bekommen soll. Bürgermeister Hövekamp versprach zudem: „Wir werden weiter alles tun, um Euch gut auszustatten.“

 

Beförderungen

Brandmeister/Brandmeisterin: Jennifer Marczian, Lukas Helmer, Lukas Kettermann

Oberbrandmeister: Frank Brocks, Fabian Sommer

Hauptbrandmeister: Kai Baumeister

Brandinspektor: Patrick Sonnabend

Stadtbrandinspektor: Daniel Pfau

Ernennungen

Markus Möllers tritt seine dritte Amtszeit als Löschzugführer in Rorup an. Patrick Sonnabend übernimmt, nach bestandenem Lehrgang, das Amt des stellvertretenden Zugführers in Hiddingsel, das er bisher kommissarisch innehatte.

Ehrungen

25 Jahre aktiver Dienst: Martin Pree, Jan-Uwe Friesen

35 Jahre aktiver Dienst: Bernd Wensing

50 Jahre Mitglied Feuerwehr: Bernhard Kalwey, Werner Homann

60 Jahre Mitglied Feuerwehr: Wilhelm Teutemacher

Ehrenabteilung

Von der aktiven Wehr wurden Georg Uckelmann (Hiddingsel) nach 40 Dienstjahren, Christian Eienbröker (Buldern) nach 48 Dienstjahren sowie Fritz Schlüter (43 Dienstjahre, davon von 1994 bis 2014 als Löschzugführer in Hiddingsel) in die Ehrenabteilung übernommen.