Hans-Martin Stief - Dülmener Zeitung

Dülmen. Sie waren fast alle gekommen: Neben den Vertretern aus Rat und Verwaltung und den Einsatzkräften vom THW, dem DRK, der DLRG und der Polizei, waren es vor allem die Kollegen der Feuerwehr, die auch mit zwei Gästen aus Fehrbellin vertreten waren, die Stadtbrandsinspektor Uwe Friesen als Leiter der Feuerwehr Dülmen verabschiedeten. „Das ist ein Beweis der Wertschätzung und der gut funktionierenden partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Kräfte in Dülmen“, so Bürgermeisterin Lisa Stremlau bei der Würdigung von Uwe Friesen am Freitagabend in der Aula des Schulzentrums.


Mit 17 hatte auch der junge Uwe Friesen noch Träume und die führten ihn, wie schon seinen Vater zur Feuerwehr. Zwar nahm Uwe Friesen nicht den Weg über die Jugendfeuerwehr, doch setzte er sich immer für die Jugend ein und unter seiner Ägide wurde als erste ihrer Art in Dülmen eine Kinderfeuerwehr gegründet. „Es bedarf einer großen Toleranz, um dem Partner noch einen zweiten Beruf zu ermöglichen“, galten Dank und Respekt von Stremlau vor allem Hildegard Friesen, die ihren Mann für zahlreiche Einsätze „freigestellt“ habe. Die Bürgermeisterin habe in all den Jahren Uwe Friesen als Mann der leisen Töne kennengelernt „und er gehört in Dülmen schon zum Inventar.“
Uwe Friesen selbst hatte nach einem Intermezzo des Spielmannszuges der Feuerwehr noch einmal einen schweren Job in der Öffentlichkeit übernommen, „denn sich selbst zu verabschieden ist sehr viel schwerer als verabschiedet zu werden.“ Nach zwölf Jahren als Wehrführer lüftete er auch ein besonderes Geheimnis, denn die Feuerwehr sei im Hause Friesen eine Familiensache. „Wenn nachts der Melder geht, dann liest mir meine Frau immer die Nachricht vor, und während ich mich anziehe, sucht sie mir auch schon den schnellsten Weg zum Einsatzort heraus“, gestand Uwe Friesen erstmals der Öffentlichkeit. Seine Kinder hätten oft zurückstecken müssen, „aber sie haben dieses Problem ganz gut gelöst und sind selbst zur Feuerwehr gegangen.“ Bei seinem Dank vergaß Uwe Friesen auch nicht seine Kollegen im Büro, denn für die bedeutete jeder Einsatz gleichzeitig auch Mehrarbeit. Uwe Friesen denkt aber auch an die Zukunft und bat Rat und Verwaltung in seiner Abschiedsrede auch, die Feuerwehr an den Planungen in der Innenstadt zu beteiligen. Eines der großen Themen der Zukunft sei aus Sicht der Feuerwehr Dülmen der Neubau der Feuer- und Rettungswache, „denn die alte Wache platzt aus allen Nähten“.
Für seinen Abschied hätte er sich einen guten Zeitpunkt gewählt. „denn Peter Nowack ist als Leiter der Polizei in Dülmen in diesem Jahr ebenfalls in den Ruhestand gegangen.“ Seinem Nachfolger Hubert Sommer wünschte Uwe Friesen alles Gute, bevor er mit zahlreichen persönlichen Geschenken verabschiedet wurde. Nach der offiziellen Feierstunde blieb für die Gäste in der voll besetzten Aula des Schulzentrums noch genügend Zeit zu persönlichen Gesprächen mit Uwe Friesen in der Mensa.