Von Kristina Kerstan - Dülmener Zeitung

Dülmen. So viel hatte die Feuerwehr noch nie in einem Jahr zu tun gehabt: 451 Mal rückten die Einsatzkräfte in 2015 aus. Das sind 63 Alarmierungen mehr als im Vorjahr, sogar 86 mehr als 2013. Glücklicherweise seien zuletzt die hauptamtlichen Kräfte aufgestockt worden, betont die Wehr. Und viele kleinere Alarmierungen hätte die Wache dann alleine erledigen können. Denn: „Wenn alle Einsätze in Dülmen komplett durch Freiwillige Feuerwehrangehörige hätten abgearbeitet werden müssen, wäre dies den ehrenamtlich Tätigen fast nicht mehr zumutbar gewesen“, heißt es im Geschäftsbericht.


Bei rund der Hälfte der Einsätze, nämlich insgesamt 244, musste die Wehr technische Hilfe leisten. Mehrfach dabei auch bei schweren Verkehrsunfällen wie im März, als ein Wagen von einem Zug erfasst wurde und die Pkw-Fahrerin verstarb. Oftmals halfen die Einsatzkräfte auch dabei, eingeklemmte Personen aus verunglückten Fahrzeugen zu befreien. Stundenlang im Einsatz waren vier Löschzüge zudem am 30. August, als ein Unwetter in Welte niederging. Leicht angestiegen ist die Zahl der Brandeinsätze, und zwar von 123 in 2014 auf 137 in 2015. Dabei gab es die erste Alarmierung des vergangenen Jahres bereits kurz nach Mitternacht an Neujahr, als die Wehr zu einem Balkonbrand im Spiekerhof gerufen wurde - und dank der Silvesterbereitschaft schnell mit vielen Einsatzkräften vor Ort war. Oftmals waren es auch automatische Brandmeldeanlagen, die die Helfer alarmierten, so der Bericht weiter. Glücklicherweise seien viele Fehlalarme darunter gewesen.
66 Mal rückte die Feuerwehr zudem aus, um Ölspuren zu beseitigen. Bei vier Einsätzen ging es zudem um gefährliche Güter und Stoffe.
Was die Mitgliederentwicklung angeht, so sieht sich die Dülmener Feuerwehr auf einem guten Weg. Auch wenn im vergangenen Jahr mehrere Aktive aus beruflichen Gründen aus Dülmen wegzogen seien, so hätte es auch entsprechende Neuzugänge gegeben. Insgesamt stieg die Zahl der aktiven Mitglieder von 279 auf 283 an. Und gerade auch bei der Jugendfeuerwehr gab es einen Anstieg (plus 13 auf 64 Mitglieder). Hier sind vermehrt junge Frauen vertreten, durch deren Übernahme in den aktiven Dienst der Anteil an weiblichen Einsatzkräften in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Zusammen mit der Ehrenabteilung hatte die Dülmener Feuerwehr zum Jahresende 345 Mitglieder, 13 mehr als am 31. Dezember 2014.
Trotz dieser Entwicklung soll die Zahl der Hauptamtlichen weiter erhöht werden. Denn viele Ehrenamtliche wohnen zwar in Dülmen, arbeiten jedoch auswärts und stehen daher tagsüber nicht zur Verfügung. Gerade in diesem Zeitraum konnten daher die gesetzlichen Schutzziele nicht immer eingehalten werden, so der Bericht. Ab voraussichtlich April soll die Wache nun ständig mit vier Kräften besetzt sein, an normalen Werktagen kommt dazu noch der Wachleiter. Positiv sieht der Geschäftsbericht auch die 2013 eingeführten Maßnahmen der Stadt, wie eine persönliche Aufwandsentschädigung pro Alarmierung, die die Motivation der Freiwilligen steigern sollen.

  • Die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr findet am Freitag, 5. Februar, ab 19.30 Uhr in der Aula des Schulzentrums statt.