Chronik der Feuerwehr Dülmen
Die Chronik sucht noch Kameraden, die lust haben, die letzten Jahre aufzubereiten.........
Mögliche Infoquellen sind evtl. die Jahresberichte der GV Gesamt
Die Freiwillige Feuerwehr Dülmen kann, wie auf den vorangegangenen Seiten geschildert, auf eine bewegte und ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Immer wie-der wurden ihre Mitglieder vor Aufgaben gestellt, die mit kameradschaftlichem Zusammenhalt und dem bekann-ten "Zupacken-Können" gemeinschaftlich gemeistert wurden. Die Geschichte hat gezeigt, dass nicht nur der Aufbau der Feuerwehren eine große Herausforderung für die Stadt und die ihr heute angehörenden Dörfer war.
Der Gefahrstoffzug des Kreises Coesfeld, der sich über-wiegend aus Mitgliedern der Feuerwehr Dülmen rekru-tiert, wurde im März 2001 mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, das Keulen von 1.200 Schweinen und 250 Rindern fachmännisch zu begleiten und dafür zu sor-gen, dass eingesetzte Fahrzeuge und Material vorschriftsmäßig dekontaminiert und eine Ausbreitung der Seuche auf diesem Weg verhindert wurden. Der Anfangsverdacht, dass es sich um Maul- und Klauenseuche (MKS) handelte, bewahrheitete sich schließlich nicht. Für den Einsatz selbst jedoch, die Reinigung und Desinfektion des eingesetzten Materials und die im Auftrag des Kreises Coesfeld durchgeführte Planung und Konzeption vier weiterer baugleicher Dekontaminationsstrecken für die Feuerwehren Ascheberg, Coesfeld, Lüdinghausen und Olfen waren die eingesetzten Kameraden unter fachkundiger Leitung von Zugführer Georg Kersting und Stellvertreter Paul van der Burg an 19 Tagen etwa 2000 Stunden im Einsatz.
Aus gesundheitlichen Gründen musste in diesem Jahr der amtierende Stadtbrandmeister Franz Thiemann das Amt des Wehrführers zur Verfügung stellen. In der durch das FSGH (Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz) vorge-schriebenen Anhörung durch den Kreisbrandmeister sprachen sich die Feuerwehrkameraden mehrheitlich dafür aus, dass Donald Niehues die Nachfolge von Franz Thiemann antreten solle; was er zunächst kommissarisch tat. Als weiterer Stellvertreter neben dem amtierenden Michael Strauch wurde Reinhold Hörsting vorgeschlagen. Die offizielle Ernennung für diese Ämter durch den Rat der Stadt erfolgte zu Anfang des Jahres 2001.
Während die Gesamtstärke der Feuerwehr sich in den vergangenen zwanzig Jahren im Durchschnitt kaum nen-nenswert geändert hat, ist die Stadt Dülmen bekanntermaßen erheblich gewachsen. Statistisch gese-hen hat sich somit das Verhältnis von Feuerwehrangehörigen zur Bevölkerung stark verändert. Während im Jahr 1950 in Dülmen noch knapp 5.000 Bürger wohnten, bietet die Stadt im Jubiläumsjahr schon 47.000 Einwohnern Raum zum Leben und Arbeiten. Die Einwohnerzahl ist somit auf das Neunfache gestiegen. Die Anzahl der Feuerwehrleute in Stadt und Umland hat sich seitdem jedoch maximal verdoppelt. Heute ist ein Feuerwehrmann für die Sicherheit von 173 Einwohnern verantwortlich.
Das Jahr 1998 ist nicht nur den Feuerwehrangehörigen noch sehr präsent. Es geht als Jahr der Unwetter und des Jahrhunderthochwassers in die Geschichte der Stadt ein. Am 2. Mai waren nach schweren Regenfällen in Dülmen-Mitte und Merfeld bei 48 Einsätzen etliche Keller und Baustellen auszupumpen und überflutete Straßen zu sichern. Wenige Wochen später sorgte eine Windhose, die aus Richtung Haltern kam, für mehr als 80 Einsätze in Hausdülmen, Börnste, Merfeld und Rorup. Nur wenige Monate später, im Spätherbst, traf es dann die Bevölkerung im Ortsteil Buldern besonders hart.
An das Jahr 1997 wird man sich in Feuerwehrkreisen noch lange erinnern. Am 9. September 1997 um 9.34 Uhr erreichte eine Einsatzmeldung die Feuerwehr Dülmen. Gemeldet wurde ein Brand in der THW-Unterkunft am Ostdamm. Wie sich später herausstellte, war dieses eine Überprüfung der Bezirksregierung, die dabei feststellte, dass das geforderte Schutzziel nicht erreicht wurde. Hauptmangel war, dass an diesem Tag zu wenig Einsatzkräfte in angemessener Zeit vor Ort waren. Feuerwehrtechnisch und feuerwehrtaktisch wurden der Feuerwehr dagegen gute Leistungen bescheinigt. Während die Darstellung der Überprüfung in den Medien einen sehr negativen Charakter hatte, unternah-men Wehrführung und Stadt umgehend verschiedene Anstrengungen, den Mangel an Personal in den Morgenstunden zu bekämpfen.
Von dem neuen Fahrzeug konnte der Löschzugführer Alfons Kreulich im Einsatzgeschehen nicht mehr profi-tieren. Mit Erreichen der Altersgrenze musste er an sei-nem 60. Geburtstag den Führungsstab abgeben. Sein Nachfolger wurde Reinhold Hörsting, der dieses Amt auch heute noch bekleidet und zwischenzeitlich auch zum stellvertretenden Wehrführer ernannt wurde.
Das Jahr 1995 ist in der Geschichte der Dülmener Feuerwehr eines der ruhigsten gewesen. Sowohl perso-nell als auch einsatztechnisch gab es keine nennenswer-ten Ereignisse. Die Statistik für das Jahr 1995 zeigte einen leichten Rückgang bei den Feuerwehreinsätzen. Dennoch wurden die Einsatzkräfte zu 98 Brand-einsätzen, 78 Öleinsätzen und 32 Verkehrsunfälle gerufen.
Einen erheblichen Mitgliederzuwachs konnte die Jugendfeuerwehr in diesem Jahr verzeichnen. Insgesamt 10 Jugendliche wurden neu in die Jugendfeuerwehr auf-genommen, so dass der Jugendfeuerwehr nun 26 Mädchen und Jungen angehörten.
Als besonderes Ereignis kann in diesem Jahr die Beschaffung des vom Land bezuschussten Tanklöschfahr-zeuges TLF 24/50 gewertet werden. Dieses geländegängi-ge Fahrzeug mit 2.400 l Pumpenleistung pro Minute und 5.000 l Löschwasservorrat sowie 500 l Schaummittelvor-rat und Monitor (Löschkanone) auf dem Dach, ist beson-ders für die schnelle und unabhängige Brandbekämpfung auf der Autobahn oder im Gelände (Eisenbahnlinie) geeignet und daher für die Sicherheit Dülmens von großer Bedeutung.
Seite 1 von 7